Die Thar Wüste besitzt eine
abwechslungsreiche Vegetation, bestehend aus dürftigen Wüsten-und
Steppenpflanzen. In den Sandebenen und Dünen ist die Flora spärlich.
Nicht Bäume, sondern Sträucher dominieren im Distrikt Jaisalmer.
Die Hauptmenge des Regens fällt im Juli und August, doch gibt es
gelegentlich auch Winterregen. Für die Flora ist weiterhin die
Luftfeuchtigkeit auch Winterregen. Für die Flora ist weiterhin die
Luftfeuchtigkeit bestimmend, die nachts wesentlich höher liegt als bei
Tage. Ein weiterer Faktor, der auf die Vegetationsbildung einwirkt, sind die
teilweise mit 30 und mehr km Stundengeschwindigkeit wehenden Winde der Wüsten-
und Steppenzone. Daß hier nur spärliches Gestrüpp und
Buschwerk gedeihen kann, ist verständlich. In heißen
Trockengebieten mit weniger als 20 cm Niederschlag pro Jahr hat man zur
Fixierung der Sanddünen mit Erfolg Prosopis jiliflora (Familie der
Mimosengewächse) angepflanzt. Wegen der tiefgehenden Wurzeln ist sie
resistent genug gegen Stürme. Im Trockengebiet wird durch das Abweiden
durch Schafe und Ziegen, von Rindern und Kamelen und durch die Entwaldung
durch Menschenhand sowie durch den sorglosen Umgang der Hirten mit Holz und
Lagerfeuer die Zerstörung der natürlichen Vegetation gefördert.
Die westlichen Randzonen von Rajasthan mit nur spordischem Regen von 20 cm
und weniger, weisen lediglich kümmerliche Vegetation auf ihren Sandböden
auf. Akazienarten, Euphorbien, Mimosengewächse, Tamarisken, der
Phog-Strauch (Calligonum Polzgonoides), Kair (Kapernstrauch), Ak oder Akra
(Sodomsapfel, Calotropis procera) finden ausreichende Lebensbedingungen.
Ihre Zweige sind Tierfutter, Brennholz, Baumaterial für Dächer.
Einer der wichtigsten Bäume ist der Khejra Baum (Prosopis spicigera).
Seine Zweige lassen sich als Viehfutter schneiden und wachsen rasch wieder
nach. Seine Schoten dienen der menschlichen Ernährung und in
Hungerzeiten wird die gemahlene Rinde unters Mehl gemischt. Ber, ein
Kreuzdorngewächs (Zizyphus jujuba), ist die wichtigste eßbare
Frucht der Wüste. Das Leben der Kamele in der Wüste wäre
nicht möglich ohne das Sewangras, ein Futtergras, das nach dem Monun wächst.
Kakteen sind wohl die bekanntesten Wüstenpflanzen. Ihre flachen Wurzeln
breiten sich um die Pflanze herum in alle Richtungen aus und nehmen Tau- und
Regenwasser auf. Kakteen öffnen ihre Spaltöffnungen zum
Gasaustausch für die Photosynthese nachts statt wie andere Pflanzen
tagsüber. Das verringert den Wasserverlust deutlich. Das benötigte
Kohlendioxid wird gespeichert, um am Tage für die Photosynthese zur
Verfügung zu stehen.