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Die Umgebung von Bikaner

Der Rattentempel von Deshnoke : Ein Besuch im Tempel ist ein besonderes Erlebnis.
Deshnoke ist ein kleines Dorf, ca. 32 km südlich von Bikaner gelegen. Die größte Attraktion in der Region ist der Tempel von Shri Karni Mata, zu dem Menschen von Nah und Fern pilgern, um zu Opfern und zu Beten. Während des ganzen Jahres strömen die Gläubigen zu dem kleinen Ort, denn nicht nur in Rajasthan, sondern auch in den angrenzenden Staaten wird die historische Gestalt Karniji als Gottheit verehrt.
Deshnok temple

Karni Mata hat im 14. Jahrhundert gelebt. Sie wurde die Schutzgöttin der Rajputen und wurde noch zu Lebzeiten als Heilige verehrt. Nach einer Legende bat sie in Trance den Totengott Yama um die Seele eines verstorbenen Kindes. Yama antwortete jedoch, er könne ihr die Seele nicht übereignen, da das Kind schon wiedergeboren wurde. Daraufhin schwor Karni Mata, dass niemand ihres Volkes je wieder das Totenreich des Gottes Yama betreten würde und die verstorbenen Seelen nach ihrem Tod als Ratte wiedergeboren werden. Wenn die verstorbenen Seelen das Leben als Ratte hinter sich haben, sollten sie als Barde wieder auferstehen. In der Kulturgeschichte der Rajputen waren fahrende Sänger schon immer hochangesehene Personen und wurden verehrt.

Der Tempel
Die Geschichte des Tempels reicht etwa 600 Jahre zurück. Die reich verzierte silberne Eingangstür und die kunstvoll geschmückten Silber- und Goldverzierungen sowie die Renovierung des Tempels und Erweiterung waren eine Spende des Maharajas Ganga Singh von Bikaner (1898-1943).
Der Tempel
Im Tempel selbst herrscht ein buntes Treiben, hier zieht man zwar am Eingang die Schuhe aus, darf aber die Socken anbehalten.

Hier leben Tausende Ratten, die von den Besuchern mit mitgebrachten Speisen und Getränken umsorgt werden. Für Anhänger von Karni Mata ist es eine besondere Ehre, Kontakt zu den seltenen weißen Ratten aufzunehmen. Mit Leckereien verweilen sie stundenlang an den Mauerritzen und versuchen eines dieser seltenen Exemplare anzulocken.

Am Anfang beim Eintreten in den Hof sieht man erst mal nur ein paar. Aber je länger man herumgeht und schaut, um so mehr sich die Augen an das Schummerlicht unter den Dächern gewöhnen, um so mehr funkelnde Äugelchen und haarige Schwänze entdeckt man.

Durch unzählige Löcher kommen sie aus ihren unterirdischen Verliesen, überall kreucht und fleucht es quer durch den ganzen Tempel. Sie spielen und raufen, liegen oft in einem großen Haufen übereinander in den Ecken oder klettern auf den Absperrgittern herum.

Sogar vor Raubvögeln schützt man die Nager, denn der Tempelhof ist von oben mit einem Netz gegen die himmlische Gefahr gesichert. Den Ratten von Deshnoke konnte nicht einmal die Pest etwas anhaben.

Die Gläubigen verbeugen sich beim Eintritt vor der Göttin und gelangen durch einen schmalen Gang in das Innere des Heiligtums.

Das Allerheiligste darf nur von Hindus betreten werden. Die ausländischen Touristen können aber in einem kleinen düsteren Gang herum gehen und durch zwei kleine Fenster in das schummrige Halbdunkel des Allerheiligsten blicken. Denn Fotomotive gibt es hier genug.

Karni Mata Temple Bridal Rajasthan

 

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