Jodhpur : Das Tor der Wüste Thar
Aus der
Geschichte
1459 verlegte Rao Jodha vom Klan der Rathore die Hauptstadt Marwars vom
wenige Kilometer entfernten ungeschützten Mandore an einen Ort, über
dem ein massiver schroffer Felsen thronte, und benannte die neue Hauptstadt
nach sich selbst.Ein blühendes Handelszentrum aus dem 16. Jahrhundert,
ist Jodhpur noch eines der führenden Zentren für Holz, Vieh,
Kamele, Salz und landwirstschaftliche Produkte. Jedoch ist die Vergangenheit
immer gegenwärtig, und Jodhpur rühmt sich einiger hervorragender
Erinnerungsstücke an seine glorreiche Vergangenheit - Paläste,
Festungen, Tempel und andere elegante Denkmäler von architektonischem
und historischem Wert. Die Maharajas von Jodhpur traten, wie so viele andere
Rajputenfürsten auch, in die Dienste der Herrscher von Delhi. So
eroberte Raja Singh (1594-1619) im Auftrage Mogulkaiser Akbars große
Teile Gujarats und des Dekhan (Süd-Indien). Sein Enkel Jaswant Singh
(1635-1678) führte die Truppen Mogulkaiser Shah Jahans gegen dessen
aufsässigen Sohn Aurangzeb, dem es schließlich 1679 gelang.
Jodhpur zu annektieren. Im nun folgenden dreißigjährigen
Befreiungskampf verbündeten sich die Rathors von Marwar mit den
Sisodias von Udaipur, und ein Jahr nach dem Tod Aurangzebs im Jahre 1707
bestieg mit Maharaja Ajit Singh wieder ein Rathor den Thron Jodhpurs. Wie
die meisten Fürstentümer band sich auch Jodhpur 1818 vertraglich
an England und tauschte dadurch seine politische Bewegungsfreiheit gegen die
Sicherheit der Pax Britannica. Seine Loyalität zur Kolonialmacht
stellte Jodhpur durch Unterstützung der Engländer im
Sepoy-Aufstand von 1857 und den beiden Weltkriegen unter Beweis. Die
Maharajas, den Briten für die gesicherte Position zu Dank
verpflichtest, standen ihrem Vertragspartner zur Seite, und so konnte der
Aufstand schließlich niedergeschlagen werden. Auch in den beiden
Weltkriegen unterstütze Jodhpur die Kolonialherren, so zum Beispiel im
Palästinafeldzug 1917. So verwundert es nicht, daß Jodhpur nur
widerstrebend am 30. März 1949 der Indischen Union beitrat. Von hier
aus traten auch die berühmten Reithosen (Jodhpurs) oben weit und unten
eng - ihren Siegeszug um die Welt an.
Sehenswertes
Fort
Mehrangarh
Dieses majestätische Fort macht seinem Namen alle Ehre. Es steht auf
einem 125 m hohen allseits abfallenden Felsen über der Stadt und gehört
zu den beeindrückendsten des mit Forts reichlich bestückten
Staates Rajasthan.
Das Fort besteht aus einer kompakten Palastanlage umschlossen von rings um
den Felsen verlaufenden Bastionen und Befestigungsanlagen. Von der Stadt führt
eine kurvenreiche faszinierende Straße zum Eingang. Jedes der
insgesamt sieben Festungstore, die während des steilen,
serpentinenartigen, von hohen Mauern begrenzten Aufstiegs zum Palast zu
durchqueren sind, trägt Spuren der ereignisreichen Geschichte des
Hauses Marwar.
Hinter dem letzten Tor, dem gewaltigen Sonnentor (Suraj Pole), schließen
sich die Palastanlagen an, die heute das Mehrangarh Museum beherbergen.
Besuchern nähern sich an dieser Stelle Musiker und Tänzer, die für
ihre Darbietungen ein Trinkgeld erhoffen.
Bei einem Tor finden Sie 15 Handabdrücke als Hinweis darauf, daß
sich einige Witwen des Maharadschas Man Singh in den damals üblichen
Verbrennungstod (Sati) stürzten, als sein Leichnam 1843 verbrannt
wurde. Innerhalb des Forts, das noch immer dem Maharaja von Jodhpur gehört,
gibt es eine ganze Reihe von weiträumigen Innenhöfen und Palästen.
Im
ersten Hof steht der majestätische Krönungssitz aus Marmor,auf dem
alle Herrscher außer Jodha gekrönt wurden (und werden ).
Die Zimmerfluchten des Palastes tragen beziehungsreiche Namen :
Perlenpalast (Moti Mahal),Freudenpalast (Sukh Mahal) und Blumenpalast (Phol
Mahal). Den kunstfristigste Raum ist der Blumenpalast, der als Tanzbühne
zur Unterhaltung , des Maharaja und seiner Gäste diente. Die
Darstellungen von Tänzern, Gottheiten und Herrschern an den Wänden
und Holzdecken sind unter Verwendung von Blattgold bemalt. Andere Pälaste
haben Sandelholzdecken, bespiegelte Wände und Reich verzierte Bogengänge.
Die Zimmerfluchten des Palastes tragen beziehungsreiche Namen :
Perlenpalast (Moti Mahal),Freudenpalast (Sukh Mahal) und Blumenpalast (Phol
Mahal). Den kunstfristigste Raum ist der Blumenpalast, der als Tanzbühne
zur Unterhaltung , des Maharaja und seiner Gäste diente. Die
Darstellungen von Tänzern, Gottheiten und Herrschern an den Wänden
und Holzdecken sind unter Verwendung von Blattgold bemalt. Andere Pälaste
haben Sandelholzdecken, bespiegelte Wände und Reich verzierte Bogengänge.
In den Räumen befindet sich eine sehr gute Sammlung von Gegenständen
des täglichen Lebens eines indischen Königshauses und eine
Sammlung prunkvoller Elefantensattel. Auf ihnen ritten damals die Maharajas
in farbenprächtigen Prozessionen durch die Hauptstadt. Die
geschlossenen Sänften dienten den Frauen.
An den Wänden hängen Miniaturmalereien der verschiedenen Schulen.
Die meisten Bilder stammen aus dem 19. Jh. und fallen durch die Darstellung
der Personen im Profil auf. Am stärksten Vertreten ist naturgemäß
die Jodhpurschule, die seit dem 18. Jh. durch den Mogulstil stark beeinflußt
wurde, da nach dem Niedergang des Mogulimperiums viele Künstler zu den
Fürstenhöfen der Rajputen abwanderten.
Ausgestellt
sind ferner Musikinstrumente und natürlich auch die unvermeidlichen
Waffen der Rajputen, Sänften, antiken Möbel,Gewänder und
Schmuckvitrinen. In einem Raum finden Sie eine Kollektion von Kinderwiegen,
häufig in ganz lustigen Formen.
Die Zimmer in dem Palast sind sehr schön dekoriert sowie ausgemalt und
haben sehr feine Gitterfenster aus rotem Sandstein. Vollständig ist man
von rotem Sandstein umgeben, der in feinsten Details geschnitzt ist, an den
zierlichen Balkonen und selbst auf der Wandfläche.
Nach Beendigung des Rundganges sollte man auf jeden Fall den einzigartigen
Ausblick von den mit Kanonen bestückten südlichen Festungsmauern
auf die sich weit ausbreitende Altstadt Jodhpurs genießen. Am Ende des
Forts steht der Chamunda-Temple, der Durga geweiht ist.
Der blaue Anstrich so vieler Häuser, die sich tief unter ihr
zusammenkauern, wird oft irrtümlich als Kennzeichen von Wohnungen
hochkastiger Brahmanen gedeutet, doch in Wirklichkeit geht die Farbe auf die
Beimischung von Kupfersulfat zu weißer Kallktünche zurück,
was als Schutz der Gebäude gegen Termiten. Ein guter Platz, um Kraft für
den Besuch zu sammeln oder sich anschließend etwas zu erholen, ist das
kleine kühle Restaurant gleich hinter dem Haupteingang.