Aurangzeb, der von den Führungsqulitäten seines Sohnes Bahadur Shah nicht überzeugt war, hat diesem die Nacht erst übergeben, als dieser bereits 65 Jahre alt warh. Bahadur Shah regierte dann nur mehr 5 Jahre und versuchte vergebens, das Schicksal des Reiches zu wenden. Mit seinem Tode fiel es in einen Sumpf von Hofintrigen, und es ist nur die Nützlichkeit der machtlosen Kaiser für die vielen selbständig gewordenen Fürsten, die die Dynastie als Schattenherrscher in Delhi bis 1857 regieren läßt.

Ein einzelner Kaiser errang zeitweilig wieder Bedeutung, Muhammed Shah ( 1719-48 ). Er konnte jedoch nicht verhindern, daß die Marathen 1737 vor Delhi standen und daß 1739 Nadir Shah von Persien einfiel. Der Beutezug Nadir Shahs wurde unter seinen Nachfolgern zweimal von Afghanistan aus wiederholt. Von diesen Schlägen konnte sich die kaiserliche Macht in Delhi nicht mehr erholen. Die Zeit wurde reif für einen großen Wechsel auf der politischen Bühne. Es waren aber nicht die Marathen, die das Erbe antraten, sondern die Europäer, die nun als neuer Faktor in die indische Geschichte traten.

Am 1.Januar 1877 wurde die englische Königin Victoria in Delhi als Kaiserin von Indien ausgerufen.