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Parlament |
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Die
Republik Indien ist ein parlamentarischer Bundesstaat mit föderalistischer
Grundstruktur unter Beibehaltung starker zentralistischer Elemente. Sie
besteht aus 25 Bundesstaaten und 7 zentralregierten Unionsterritorien. Ihre
Hauptstadt ist New Delhi. Die Budesstaaten sind in Distrikte, Kreise und
Gemeinden unterteilt. In vielen Bundesstaaten besteht außerdem das
sogenannte Panchayat-System, d. h. die Selbstverwaltung auf Dorfebene durch
Dorfräte (Panchayats) und Dorfparlamente (Gram Sabhas).
Entscheidungsbefugnisse über die verschiedenen politischen Bereiche
sind entsprechend dieser Ebenen aufgetelit. So werden Entscheidungen über
Außenpolitik, Atomenergie oder Verteidigung von New Delhi aus gefaßt,
während die einzelnen Staaten z.B. über Erziehung, Polizeiwesen
und Landwirtschaft entscheiden.
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Verfassung |
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Am 26. Januar 1950 trat die neue Verfassung in Kraft, die in großen
Teilen auf die schon 1935 formulierte Vorlage zurückgreift. Sie weist
deswegen in ihren Grundzügen große Gemeinsamkeiten mit der
britischen Verfassung auf. Die indische Verfassung basiert auf dem
Grundgedanken de säkularen Demokratie. Die Freiheit des Gedanken, der
Meinungsäußerung, des Glaubensbekenntnisses und der Anbetung sind
niedergeschrieben. Auch der Anspruch auf Gleichheit des Status und der
Chancen wude festgelegt, ein besonderer artikel bekräftigt die
Abschaffung der ´Unberührbarkiet´, wobei allerdings in der
Praxis Anspruch und Wirklichkeit auseinanderklaffen. Der Staat verschut
aber, durch Quotenregelungen im öffentlichen Dienst die Chancen für
unterprivilegierte Kasten und Ethnien zu erhöhen.
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Legislative |
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Die Gesetzgebung liegt beim Bundessparlament. Es besteht aus zwei Kammern,
der Volkskammer (Lok Sabha) und der Staatenkammer (Rajya Sabha). Der
eigentliche Ort politischer Entscheidungen ist die Volkskammer.
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Volkskammer |
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Die
Volkskammer besteht aus insgesamt 545 Abgeordneten, woven 525 in freien,
alle fünf Jahre stattfindenden Wahlen direkt vom Volk gewählt
werden. Dabei ist eine bestimmte Anzahl von Sitzen für Mitglieder der
unterprivilegierten Kasten und Ethnien reserviert. 20 Abgeordnete werden
nach Sonderregelungen aus den Unionsterritorien entsendet. Außerdem
kann der Bundespräsident zwei Vertreter der angloindischen Minderheit
nominieren falls niemand aus dieser Gruppe ein Mandat erhält. Die
Arbeit des Parlaments ist in Sitzungsperioden eingeteilt (summer session,
monsun session, winter session). Zwölf parlamentarische Ausschüsse
unterstützen die Arbeit der Lok Sabha. Gesetze werden dreimal in der
Volkskammer gelesen, bedürfen aber zusätzlich der Zustimmung durch
die Staatenkammer, um vom Bundespräsidenten unterzeichnet zu werden.
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Staatenkammer |
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Die Staatenkammer besteht aus maximal 250 Mitgliedern. Sie werden indirekt,
von den Landtagsabgeordneten der einzelnen Staaten alle sechs Jahre gewählt.
Da die Rajya Sabha unauflösbar ist, werden jeweils zwei Drittel der
Mandatsträger im Turnus von zwei Jahren neu ernannt. Die Sitzverteilung
richtet sich nach einem Schlüssel, der die Bevölkerungszahl der
einzelnen Bundesstaaten berücksichtigt und Sonderregelungen für
die Unionsterritorien enthält. Der Bundespräsident bestimmt zwölf
Persönlichkeiten aus den Bereichen Wissenschaft und Kultur direkt. Die
Staatenkammer zeichnet sich nicht durch besonders große
Machtbefugnisse aus.
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Regierung |
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Die stärkste Partei stellt den Ministerpräsidenten des Landes. Er
steht an der Spitze des von ihm gebildeten Kabinetts und bestimmt die
Richtlinien der Politik. In den einzelnen Bundesstaaten übernehmen
sogenannte `Chief Minister` diese Funktion.
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Bundespräsident |
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Der Bundespräsident ist das Staatsoberhaupt und ernennt den Ministerpräsidenten.
Er wird von einem Wahlberechtigten-Gremium für eine Legislaturperiode
von fünf Jahren gewählt. Das Gremium besteht zur einen Hälfte
aus Angehörigen der beiden Kammern und zur anderen Hälfte aus
Mitgliedern der Landesparlamente. Der Bundespräsident ist zwar das
formale Oberhaupt des Staates, seine Aufgaben sind aber vornehmlich repräsentativer
Art.
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Wehlrecht |
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Das Wahlrecht liegt bei 18 Jahren; die Wählbarkeit für politische
Ämter bei 21 Jahren.
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Die Wichtigste politische Partein |
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1. Indian National Congress
2. Bharatiya Janata Party (BJP)
3. Communist Party of India (Marxist)
4. Janta Party
5. Andere keine Parteien