Babur ( 1483 -1530)

Babur, der Gründer des Moghul-Reiches in Indien, brachte für eine derart schwierige Aufgabe gute Voraussetzungen mit, stammte er doch väterlicherseits von Timur Leng und mütterlicherseits von Dschingis Khan ab. In seiner Jugend versuchte er als ersten Schritt die Wiederherstellung des Imperiums seiner Vorfahren Samarkand zurückzuerobern; 30 Jahre alt geworden, hatte er aber nur ein Reich in Afghanistan etablieren können, das die Gebiete um Kabul, Kandhar und Badakschan umfaßte. Da in seiner Heimat weitere Erfolge nicht in Aussicht standen, lenkte er sein Augenmerk nunmehr nach Indien, das damals unter viele Herrscherhäuser aufgeteilt war. Im Süden lag das Hindureich Vidschayanagara, entlang der Südwestküste erstreckte sich ein Streifen handeltreibender islamischer Fürstentümer, im Zentrum gab es eine Ansammlung kleiner islamischer Sultanate und im Norden herrschten die beiden bedeutenden Mächte, die kriegerischen Rajputen - Prinzen in Rajputana (Rajasthan) und die afghanischen Lodis, die sich in das Herzland zwischen Indus und Ganges teilten, das bis zu den Grenzen Bengalens reichte.

Babur machte sich die Zwistigkeiten unter all diesen Staaten zunutze, drang auf den Subkontinent ein und besiegte 1526 in einer heiß umkämpften Feldschlacht bei Panipat die Armee der Lodis, wobei seine türkische Artillerie von ausschlaggebender Bedeutung war.

Mit Babur, einem Mann von Feingefühl, Geschmack und Humor - seine Memoiren legen in glanzvoller Weise Zeugnis von seinem Esprit ab -, kam die mongolische Weltreichsidee nach Indien. Da er aber bereits 1530 starb, konnte er sich seiner Erfolge nicht lange erfreuen.