Jaigarh war die Hochburg des Mina
Stammes, der Amber gehalten hat und sein spartanischer Baustil zeigt, daß
sie immer als festung diente. Während der Kachwaha Herrschaft
erweiterten Mirza Raja Jai Singh und Sawai Jai Singh 11 . die festung. Die
Erweiterungen wurden immer dann vorgenommen, wenn die Beziehungen mit Delhi
besonders gespannt waren und der Fürst einen Angriff des Mogulheeres
befürchtete. Jaigarh ist jedoch nie belagert worden, hat nie Einschläge
aus den Kanonenkugeln erlebt und kein Feind ist je durch seine Tore
einmarschiert.
Innerhalb des Jaigarh Forts gab es eine Gießerei, in der die besten
Kanonen Indiens gegossen wurden. Die Kachhwaha Fürsten setzten diese
bei ihren Feldzügen unter den Moguln ein . Zu der Waffensammlung hier zählt
die größte Kanone, Jaivan,die in Jaigarh gegossen wurde. Jaivan
hat ein verziertes 6m langes Rohr, Räder mit einem Durchmesser von 2,9m
und wiegt fünfzigtausendachthundert Kilos. Im Jahre 1720 wurde die
Kanone zwar gefertigt,aber nie im Kampf eingesetzt und nur einmal wurde sie
zum Testen gefeurt, die Reichweite betrug 38 km und das Donnern führte
zum Einsturz vieler Häuser in Jaipur. Obwohl Jaigarh teil des Kachhwaha
Fürstentums war, blieben die Minas und bewachten den fabelhaften
Schatz, den die Kachhwaha im Dienst des Mogulkaisers angehäuft hatten .
Allein sie wußten, wo der Schatz vergraben lag und viele Legenden
rankten um diese wilden und treuen Kämpfer. Angeblich durfte der Fürst
selbst seinen Schatz nur paar Mal während seiner Herrschaft kurz sehen.
1976 hat die indische Regierung vergebens Ausgrabungen gemacht in der
Hoffnung, an den Schatz zu gelangen. Neue Mythen wurden erfunden aber höchstwahrscheinlich
wendete Jai Singh II den ganzen Schatz bei der Gründung von Jaipur auf.
Auf diese Höhe und wegen des geringen Regenfalls ist Wasser hier immer
ein Problem gewesen. In Jaigarh hat man dieses Problem durch ein kühn
angelegtes System der Wassersammlung gelöst. Regenwasser wird in großen
Reservoirs und Teichen gespeichert und in Leitungen und Kanälen
herangeführt. Der höchste Punkt in Jaigarh ist der siebenstöckige
Diya Burj, der Lampeneckturm. Von heir hat man einen sehr schönen
Panoramablick auf Jaipur und seine Umgebung.
Im Vergleich mit dem Palast in Amber sind die Bauten Jaigarh unbedeutend.
Es gibt die offene gesäulte Halle Subhat Niwas und die Audienzhalle
Khilawat Niwas, den Waffenlager, Vijay Garh, die Überreste der Gießerei
und einen dem Jaleb chowk von Amber ähnlichen Innenhof zur inspektion
des Heeres.
Jaigarh
Jaigarh wurde nie als fürstliche
Residenz geplant. Dahr gibt es mehr Kasernen in der Fastung als Paläste.
Der Kal Bhairav Tempel, mit einer Götterstaute von Shiva aus schwarzen
Metall, ist der einzige bedeutende Tempel im Komplex. Ein Landschaftsgarten
in Mogulstil, eine offene Baradiri und ein Gartenpavillon (Aram Mandir)
tragen zum Reize des sonst schmucklosen Forts bei.
Jaigarh Fort
Auf den Hügeln
hoch über Amber thront das stattliche Jaigarh-Fort aus dem 17.Jh. Seine
wuchtigen Mauern Ziehen sich scheinbar kilometerrweit über die Hänge.Über
den Wällen ragt der Diva Burj, ein gewaltiger Wachttum, empor. Einst zählte
er sieben Geschosse- einer Legende nach soll ihm jedoch der Blitz , der ihm
die in solcher Höhe brennende Lampe mißgönnte, die oberen
beiden Stockwerke abgeschlagen haben. Die wohl aufregendste Geschichte, die
man sich über das Jaigarh Fort erzählt, ist jedoch die über
den Schatz der Kachhawaha. Raja Man Singh1. Soll den Familienschatz-die
Beute zahlreicher Feldzüge,die ein Bericht auf 1080 Mio. Rupien (54
Mio.Mark) beziffert- hierhergebracht und die kriegerischen Mina , die
einstigen Herren von Amber , mit der Bewachung betraut haben. Jeder seiner
Nachfolger wurde nur ein einziges Mal in seinem Leben mit verbundenen Augen
von den Mina zu dem Schatz geführt, Dann durfte er sich genau ein Stück
aussuchen.In den 70er Jahren gab die indische Regierung fast 7500 englische
Pfund aus, um diesen sagenhaften Schatz ausfindig zu machen ,der in den
riesigen Wasserreservoirs des Forts verborgen sein soll . Ohne Erfolg!
Jaigarh-Palast
Im Fort gibt es eine
Anlage mit den fürstlichen Gemächern, an der verschiedene
Maharajas zwei Jahrhunderte lang gebaut haben.Im Laksmi Vilas befinden sich
wunderschöne blaue Fresken , die Überreste eines reizenden alten
Mogulgartens und ein kleines Theater , in dem sich die Maharaja Tanz-und
Musikdarbietungen sowie Puppenspiele anschauten ; die Frauen beobachteten
das Geschehen aus der Höhe, von ihrem abgeteilten purdah- Bereich aus.
Eine interessante Besonderheit bildet auch der befestigte Gang , der sich zu
einem nahegelegenen See hinunterschlängelt, so daß auch in Zeiten
der Belagerung die Wasserversorgung gewährleistet.
Nahargarh Fort
Genauso wie Jaigarh
Amber bewacht, ist das auf einem Felsrücken errichtete Nahargarh Fort
eine Art Wachturm für Jaipur. Ursprünglich wurde es Sudarshangarh
genannt und 1734 von Sawai Jai Singh I erbaut. Eine faszinierende Legende
erklärt den Namenwandel beim Bau des Forts sind seltsame Ereignisse
eingetreten. Die Steinmrtz stellten täglichfest, daß die von
ihnen tagdüber verrichtete Arbeit jede Nacht völlig zerstört
wurde - böse Geister steckten eindeutig dahinter. Jai Singh erfuhr, daß
Land einem verstorbenen Kreiger Nahar Singh, gehort hatte und seinen Geist
gefiel die plötzliche Unruhe nicht. Zur Beschwichtigung des Geistes
wurde ein kleines Fort bei Purana Ghat gebaut, damit der Geiste dort Ruhe
finden könne und das Fort wurde in Nahargarh umbenannt. Ein kleiner
Schrein zur Verehrung des Kreigers wurde auch gebaut.
Nahargarh ist im Vergleich mit Jaigarh sehr klein. Es hat nur einen Palast,
Madhvendra Bhawan. Von Vidhyadhar Bhattacharya für die Haremsdamen
erbaut, ist der Innere des Palasts mit Fresken und Stuckarbeit verziert. Ram
Singh II fügte später den zweiten Stock hinzu und Madho Singh II
beute weitere Appartements. Heute beherbergt der Palast ein Restaurant der
Touristenabteilung der indischen Regierung und ein Museum. Die vor dem
Hazuri Burj stehenden Kanonen solten Nhargarhschützen, aber da die
Stadt nie bedroht wurde, wurden die Kanonen nur gefeurte um die Tageszeit zu
verkünden.
Bemerkenswert ist, daß weder Jaigarh noch nahargarh je bedroht
wurden. Keine von beiden ist weder von den Moguls noch von anderen Rajputen
überfallen worden. Sie haben daher keine geschichte der Temferkeit,
keine Legenden des Heldentums, keinen Hauch von Tragödie oder Liebe.
Hier geht es um Forts, die nie zur geschichte wurden.
Besuchen
Sie den königlichen Harem, aber heute niemand zu Hause