Die zahlreichen Götter des
Hinduismus bieten jedem einzelnen Menschen ebenso zahlreiche Möglichkeiten,
je nach Verstand, Gefühl oder Ermessen unter der Schutzherrschaft des
betreffenden Gottes der obersten Erkenntnis näherzukommen. Es ist daher
gleichgültig, für welchen der zahlreichen Götter, man eine
Vorliebe hat und welchen Weg man zum Ziel geht, da jeder Gott dorthin führt.
Die Hindus haben in ihrer Götterwelt eine Dreifaltigkeit des obersten,
Gottes, ein Trimurti. Es besteht aus Brahma dem Schöpfer,Vishnu dem
Erhalter und Shiva dem Zerstörer.

Brahma
gilt als der Erschaffer von Himmel und Erde, von Menschen und Tieren, von Göttern
und Sternen. Er wird mit vier Köpfen und vier Armen dargestellt. Diese
symbolisieren die vier Veden (heilige ücher) und die vier
Himmelsrichtungen. Brahmas vier Arme halten entweder Palmblattmanuskripte
der vier Sammlungen der Veden oder die Attribute Opferlöffel,
Rosenkranz, Veda-Buch und Wassergefäß. Die Verteilung dieser
Beigaben auf die Hände variiert, oft bleibt eine Hand ohne Attribut. In
diesem Fall hält Brahma die freie Hand in der Geste der Ermutigung mit
der Handfläche nach außen aufwärts gerichtet, oder in der
Wunschgewährungsgeste offen nach unten. Brahmas Begleit- und Reittier
(Vahana) ist die weiße Gans (Hansa), ein Symbol der Reinheit und
Unterscheidungskraft. Gemahlin des Brahma ist die Göttin Sarasvati,
neben der gelegentlich als Zweitgattin die Göttin Gayatri erscheint.

Die
Göttin Sarasvati spielt die Vina, die auf Abbildungen als einfache
Stabzither oder als Große Zither mit zwei Klangkörper Kalebassen
und sieben Spiel- sowie mehreren Mitschwingsaiten wiedergegeben wird.
Die Göttin hat zwei oder vier Arme und hält in den nicht für
das Instrument gebrauchten Händen Rosenkranz und Palmblattbuch. Das
Buch weist sie aus als die Erfinderin der Sanskrit-Sprache, des Schreibens
und der Devanagari-Schrift, die in Indien für Texte in Sanskrit, Hindi
und Marathi in Gebrauch ist.
Ihr Begleittier ist der Pfau (Mayura). Sie ist die Göttin der
Sprachgewandtheit, ohne die sich Wissen und Gelehrtheit nicht ausdrükken
können, außerdem die Göttin der Wissenschaften und
literarischen Tätigkeiten, der Kunstdichtung und Musik.