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Lage und Bedeutung |
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Ujjain
ist wie Varanasi eine uralte Stadt mit einer mehrtausendjährigen
Geschichte. Sie zählt zu den berühmten sieben heiligen Städten
Indiens. Heute macht sie eher den Eindruck einer etwas verschlafenen
Provinzstadt ohne besondere Sehenswürdigkeiten, die vornehmlich von
indischen Pilgern aufgesucht wird.
Heute konzentriert sich der Hauptteil der industriellen Aktivitäten
der Region auf das nahe Indore. Ujjains ca. 380 000 Einwohner verdienen
ihren Lebensunterhalt auf traditionellere Art.
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Kumbha Mela, Ujjain, Indien |
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Alle 12 Jahre- das nächste Mal im Jahre 2016- findet hier das
beeindruckende Wallfahrtsereignis Kumbha Mela statt, zu dem Hunderttausende
von Pilgern strömen.
Im 3.vorchristlichen Jahrhundert verbrachte der legendäre indische
Kaiser Ashoka kurze Zeit in Ujjain als Vizekönig der Maurya-Dynastie.
Später verlegte Chandragupta Vikramaditya seine Hauptstadt von
Pataliputra, dem heutigen Patna (Bihar), hierher. Zu dieser Zeit war Ujjain
ein Zentrum für Kunst und Literatur.
Später, im 9.und 10. Jh., wurde Ujjain die Hauptstadt der Parmar-Könige.
Nach den Mughulen gewann 1750 die Maratha-Dynastie die Herrschaft über
die Stadt, und Ujjain war wiederrum für eine kurze Periode von 50
Jahren die Hauptstadt des Marathen-Reiches.
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Die Sehenswürdigkeiten in Ujjain,
Indien |
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Stadtbild
Ujjain besitzt viele Tempel und Bauten aus den unterschiedlichen Epochen.
Von den zahlreichen Tempeln ist der Mahakala-Tempel der wichtigste.
Mahakala-Tempel
Der Mahakala-Tempel beherbergt im Sanctum eines der in ganz Indien
hochverehrten zwölf Jyotir-Lingam, das den Gott Shiva repräsentiert.
Das Heiligtum wurde im Jahre 1235 von Altamisch zerstört und später
von der Scindia-Dynastie im 18. Jh.wieder aufgebaut.
Bada-Ghat (Grosse Badetreppe)
Wie in Varanasi kommen das ganze Jahr über Pilger nach Ujjain, um in
dem als heilig Fluß ein Bad zu nehmen. Sie vollziehen rituelle
Reinigungen und opfern an der Stelle, an der Shiva den Dämon Tripura
vernichtet haben soll. Es ist äußerst interessant, an den
Badetreppen und vielen kleinen Tempeln entlangzugehen und das Treiben zu
beobachten.