Andhra
Pradesh umfasst einen ausgedehnten Landstrich im Osten Indiens, der sich auf
einer Länge von über 1200 km an der Küste entlang von Orissa
bis Tamil Nadu erstreckt und von den fruchtbaren Deltas des Flüsse
Godavari und Krishna weit ins Binnenland bis zur Halbwüste des
Dekkan-Plateaus reicht, aber es ist keine Gegend, die viele Touristen
anzieht. Die meisten ausländischen Besucher streifen sie nur auf der
Durchreise zu den attraktiveren Nachbarstaaten, und man kann es ihnen nicht
verdenken, da es hier nur wenige und weit auseinander liegende sehenswerte
Orte gibt. Doch die dünn gesäten Sehenswürdigkeiten von
Andhra Pradesh sind beeindruckend und lohnen während einer längeren
Indien-Reise zumindest ein paar Aufenthalte.
Die gegen Ende des 16. Jhs. Gegründete und heute als großes
hightech-Zentrum florierende Bundeshauptstadt Hyderabad besitzt einen
besonderen Reiz. Mit ihren ausgedehnten Basaren, dem ausgezeichneten Solar
Jung Museum und dem wuchtigen, nahe gelegenen Golconda Fort stellt sie einen
bezaubernden Aufenthaltsort für ein, zwei Tage dar. Die moderne
Zwillingschwester dagegen, die Handeslstadt Secunderbad, zeichnet sich durch
einen eklatantgen Mangel an Atmosphäre aus.
Rings um Hauptstadt hat sich eine moderne Industrie angesiedelt, und an der
Küste spielen Schiffbau, Eisen-und Stahlindustrie eine wichtige Rolle,
doch die meisten Menschen in Andhra Pradesh leben immer noch in Armut.
Abgesehen von den Mündungen des Godavari und Krishna, wo der Boden
reichhaltig genug ist, um den Anbau von Reis und Zuckerohr zu ermöglichen,
ist das Land größtenteils unfruchbar und zwingt viele Bauern zu
einem verzweifelten Kampf ums Überleben.