Kochi (bis 1996 Cochin) liegt im Südwesten Indiens an der Küste
des Arabischen Meeres im Bundesstaat Kerala.
Die Stadt selbst besteht eigentlich aus zwei Teilen, Ernakulum auf dem
Festland und Kochi (Cochin), das aus mehreren Inseln besteht. Kochi (Cochin)
ist geschitlich, geographisch und atmosphärish die interessanteste
Stadt an der ganzen Malabarküste.
Aus der Geschichte :
Die Geschichte von Kochi ist recht lang - Araber, Chinesen, Holländer
und Briten gaben sich hier sozusagen die Klinke in die Hand und prägten
die Stadt mit.
Die Geschichte der Europäer in Kochi beginnt im frühen 16.Jh. mit
den Portugiesen, denen zunächst die Holländer und später die
Briten folgten. Sie alle stritten um die Kontrolle des Hafens und seines
ertragreichen Gewürzhandels. Von 1812 bis zur Unabhängigkeit 1947
unterlag die Verwaltung der Stadt einer Reihe von Finanzministern. In den
1920er-Jahren bauten die Briten den Hafen aus, um ihn für die neuen
Ozeanriesen schiffbar zu machen. Kochi (Cochin) gelangte in den vergangenen
Jahrhunderten durch den Export von Gewürzen nach Europa zu Reichtum.
Von 1947 bis zur Eingliederung in den nach Sprachgrenzen neu geschaffenen
Bundesstaat Kerala 1956 war Kochi Hauptstadt des Unionsstaates Cochin, wie
auch die Stadt selbst damals noch offiziell hieß. 1996 erhielt sie
einen Namen in Malayalam und heißt seitdem Kochi.
Heute gilt Kochi als eine der wichtigsten historischen Hafenstädte der
Welt und ist außerdem Zentrum des weltweiten Gewürzhandels.
Klima in Kochi (Cochin), Kerala :
Das Klima in Kochi ist tropisch. Die Jahresdurchschnittstemperatur beträgt
27,5 ° Celsius. Durch die Lage am Meer schwanken die Temperaturen nur
geringfügig. Die Hauptregenzeit dauert während des Südwestmonsuns
von Mai bis August, jedoch bringt auch der Nordostmonsun von September bis
Dezember recht ergiebige Niederschläge. Die restliche Zeit des Jahres
ist es trocken. Die Gesamtniederschlagsmenge eines Jahres beträgt 2949
mm.
Wirtschaft in Kochi (Cochin), Kerala :
Die wichtigsten Wirtschaftszweige der Stadt sind Textilindustrie,
Schiffbau, Holzwirtschaft, Fischfang und die Verarbeitung von Kokosnüssen.
Der Tourismus spielt eine zunehmend wichtige Rolle. Von großer
Bedeutung ist auch die Ausfuhrwirtschaft. Auf Willingdon Island befinden
sich umfangreiche Hafenanlagen, die Kochi zur bedeutendsten Hafenstadt
Keralas machen. In der Stadt gibt es außerdem einen Stützpunkt
der indischen Marine.
Die Sehenswürdigkeiten in Kochi (Cochin),
Kerala :
Kochi ( bis 1996 Cochin) ist eine Stadt , an einem Naturhafen der Malabarküste
gelegen. Die Stadt hat 604.751 Einwohner, der Ballungsraum insgesamt
1.444.958 (2005). Damit ist Kochi zwar nur die zweitgrößte Stadt
Keralas, aber dessen größter Ballungsraum.
Fort Kochi, Kerala :
Die Franziskanerkirche (St. Francis Church) ist die älteste von Europäern
erbaute Kirche Indiens. Sie wurde 1503 aus Holz errichtet, Mitte des 16.
Jahrhunderts aber als Steinbau erneuert. Hier wurde 1524 auch Vasco da Gama
beigesetzt. Sein Grabstein ist noch heute dort zu sehen, obwohl seine
Gebeine 1539 nach Lissabon überführt wurden. Neueren Datums ist
die Santa-Cruz-Basilika, 1902 ebenfalls als katholische Kirche erbaut.
Die chinesische Fischernetze bei Fort Kochi,
Kerala :
An der Nordspitze der Halbinsel Fort Kochi befinden sich die berühmten
Chinesischen Fischernetze. Sie sollen schon im 13. Jahrhundert durch
chinesische Kaufleute vom Hofe Kublai Khans eingeführt worden sein. Die
schweren Holzkonstruktionen, an denen Netze hängen, werden vor allem
bei Hochwasser genutzt. Zu ihrer Handhabung werden mindestens vier Männer
benötigt.
Mattancherry im Fort Kochi, Kerala, Indien :
Dieser Stadtteil ist heute die Heimat von 14 unterschiedlichen
Gemeinschaften mit ihren eigenen Religionen, Kulturen und Sprachen, was sich
in einer großen Vielfalt von Kirchen, Tempeln und Moscheen bemerkbar
macht. Am bekanntesten ist die im Jahre 1568 errichtete jüdische
Synagoge, die 1662 von den Portugiesen teilweise zerstört, zwei Jahre
später von den Holländern aber wieder aufgebaut wurde. In den Straßen
rund um die Synagoge werden Sie mit Schmuck, Antiquitäten, Parfums und
Gewürzen geradezu überhäuft. Eine wahre Fundgrube für
jene, die Spaß am Entdecken und Handeln haben. Ein Abstecher lohnt
sich sicherlich auch zum Mattancherry-Palast, der 1555 von den Portugiesen für
den damaligen König von Kochi erbaut wurde. 1663 wurde er von den Holländern
renoviert, daher wird er auch manchmal Dutch Palace genannt. Ein typisches
Herrschaftshaus im Kerala-Stil mit außergewöhnlichen Holzdecken
und Wandgemälden aus dem Ramayana.
Kathakali Tanztheater in Kochi, Kerala :
Eine Kathakali-Vorstellung ist einer der Höhepunkte jeder Südindienreise.
Kathakali ist eine Kunst des Tanzdramas, bei dem Geschichten aus dem
Ramayana dargestellt werden. Aufwändige Kleider, Gesichtsmasken,
Trommeln und Gesang begleiten die Tanzvorführungen der jungen Männer,
die für ihre Ausbildung 6 Jahre benötigen. In vielen Theatern hat
man auch die Möglichkeit schon vor Beginn der Vorstellung beim
Schminken der Darsteller zuzuschauen.
Die Spaziergänge in Kochi, Kerala :
Speziell morgens und abends lohnt sich ein geruhsamer Spaziergang auf der
Promenade des pittoresken Viertels Fort Kochi. Auf keinen Fall sollte man
sich einen Besuch des Fischmarktes mit den daneben platzierten mobilen Garküchen
entgehen lassen. Am aufregendsten ist es am Wochenende, denn dann kommen
viele Einheimische aus der Umgebung, um dort zu flanieren und um zu
beobachten, wie die Sonne im Arabischen Meer untergeht.
Von hier aus kann man auch die lange Reihe der chinesischen Fischernetze
sehen, die an Hebebalken vor der Uferpromenade schweben und noch immer Fänge
einbringen.