Das von den Mogulkaisern gegründete
Alt-Delhi liegt 3 km nördlich vom Geschäftszentrum Connaught
Place entfernt. Das mächtige Rote Fort (Lal Quila) erhebte sich
eindrucksvoll über dem Ufer der Yamuna und begrenzt den alten
Stadtteil nach Osten. Mogulkaiser Shah-Jahan ließ diese
Prunkresidenz in den Jahren 1639-48 als Zitadelle des von ihm neugegründesten
Shahjahanabad errichteten Festungswalls,der eine Höhe von bis zu
33m erreicht.
Alt-Delhi zieht mit seinen typisch orientalischen Stadtvierteln, engen
Gassen und Basaren, seinen Tempeln, Moscheen und anderen historischen
Monumenten den fremden Besucher in seinen Bann.
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Chandni Chowk (Silberbasar) |
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Hier kann man das bunte indische Straßenleben am besten
kennenlernen und dabei Hunderte origineller Schnappschüsse machen.
Chandni chowk ist die historiche Hauptstraße Alt-Delhis. Sie wurde
von Moghulkaiser Shah Jahan 1639 verbreitert, um Platz zu haben für
seine prächtigen Umzüge mit Musikanten, riesigen geschmückten
Wagen und Elefanten. Im 17. Jahrhundert wurde diese Straße als
eine der prunkvollsten der Welt bezeichnet. In den Häusern hatten
die besten Juweliere,Gold und Silberschmiede ihre Werkstätten, und
hier befanden sich die Läden der Händler mit den schönsten
Stoffen und Seiden . Heute ist der Glanz der kaiserlichen Straße
verblasst, geblieben ist das typische Volksleben. Am Morgen sieht man
hier überall Chapatti (Fladenbrot)-Bäcker, die das noch von
Backofen oder Grill Warme Fladenbrot an die Leute verkaufen . Jedermann
frühstückt hier auf der Straße. Heilige Kühe drängen
sich durch die Umstehenden und zwischen den Marktständen der Gemüse
und Blumenhändler und verstopfen die Straßen. Barbiere haben
ihre Stühle ins Freie gestellt und rasieren die Kunden am
Strassenrand. Wahrsager werben um Kunden. Fliegende Händler bieten
lauthals ihre Waren an. Innerhalb kurzer Zeit ist die Fahrbahn mit
Ochsenkarren, Handwagen, Taxis, Motorrollern, Fahrradrikschas,Tongas
(Pferdedroschken), Lastautos und Kühen verstopft. Schreiend und lärmend
beginnen die Leute den Verkehrssalat zu entwirren - bis wenige Minuten
später der nächste folgt.
Noch heute gibt es hier, vor allem in den teilweise verwinkelten
Seitengassen, wie etwa in der von der Freitagsmoschee herführenden
Daribe Kalan, zahlreiche Juwelierläden mit reichhaltigenm Angebot
sowie zahllose kleine Handwerksbetrieben mit Kunstvollen, aber auch
kitschigen Produkten.
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FREITAGSMOSCHEE (JAMI-MASJID) |
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Diese
größte und für die indischen Muslime wichtigste Moschee
Indiens wurde in den Jahren 1644-58 ebenfall von Sha Jahan erbaut. Sie
soll etwa 25000 Gläubigen Platz bieten. Ihr Äußeres
besticht vor allem durch die harmoniche Eifachheit ihrer Form. Sie
besteht aus einer eindrucksvollen, für Mogulbauten typischen
Kombination von roten Sandstein und weißem Marmor. Breite Treppen
führen zu dem mächtigen Ostportal, durch das man den großen
Vorhof betritt. Den im Westen, Richtung Mekka gelegenen Gebetsraum überwölben
drei elegante Zwiebelkuppeln. Zwei 40m hohe Minarette begrenzen sein
Stein . Im Innern erweckt ein schöner Marmorbrunnen Aufmersamkeit.
In der Nordostecke des Hofes werden in einer Schatzkammer ein Haar und
Ledersandalen des Propheten Mohmmed aufbewart. Während der
Gebtsstunden ist Fremden der Zutritt zur Moschee untersagt. Vor allem an
Feiertagen und Freitagen ist die Umgebung der Moschee um die Stunde des
Nachmittagsgebetes besonders interessnat, weil dann Tausende von Gläubigen
hier zusammenkommen. Hinter des Moschee erstrecken sich lebendige
Basare, in denen man allerlei liebenswerten Trödel erwerben kann.
Schuhe sind am Eingangsportal auszuziehen oder mit bereitgestellten Überschuhen
zu bedecken.
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AM UFER YAMUNA |
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Östlich des Roten Fort liegen an Ufer der Yamuna in einem Park
mehrer Verbrennungsstätten. Dort wurde die Leichname bedeutender
indischer Persönlichkeiten eingäschert: auf der nördlichsten,
Vijay Ghat, der zweite Premierminister Indiens, Lal Bahdur Shastri,
etwas südlicher, auf dem Shanti Vana, sein Vorgängar
Jawaharlal Nehru und 1984 seine Tochter Indira Gandhi (Samadhi Shakti
Sthal), auf dem anschließenden
Raj Ghat der Vater der
Nation , Mahatma Gandhi.

Ein
Besuch zum Rajghat gehört zum Pflichtprogramm aller Gandhi-Freunde.
Sie nehmen Erinnerungen mit an einen großen Menschen, dessen ungewöhnlicher
Pfad der Gewaltlosigkeit die Nation in die Freiheit führte und die
Welt die wahre Bedeutung von Liebe und Frieden lehrte. Der am 30.Januar
1948 ermordete Gandhi wurde hier eingeäschert, seine Asche in alle
Winde verstreut. Die Schönheit dieser Gedenkstätte besticht
und entspricht so ganz dem Wesen der Person, die es ehrt: Eine schlichte
Plattform aus schwarzem Marmor mit einer Flamme, die nie erlischt.
Gandhis letzte Worte He Ram (O Gott!) sind am Fuß der Plattform
eingraviert. Die umgebenden Gärten sind quadratisch angelegt mit
Steinbögen auf jeder Seite. Philosophische Gedanken Gandhis sind
mehrsprachig in die Wände eingemeißelt. Überhängende
Gewächse an den steinernen Bögen verstärken die Schönheit
der stillen Umgebung.
Getragene religiöse Weisen stimmen die Besucher bei ihrer Ankunft
auf die Atmosphäre ein. Es ist tatsächlich eine Große
Seele, eben Mahatma, der man mit so viel Liebe und Hochachtung selbst
nach fast einem halben Jahrhundert gedenkt - nicht nur von Menschen
seiner Nation, sondern mit gleicher Hingabe von Besuchern aus aller
Welt.

Zwei
Anlässe sind für dieses Memorial alljährlich von
herausragender Bedeutung: der 2. Oktober, der als ,,Gandhi Jayanti"
bekannte Geburtstag des Mahatma, sowie der 30. Januar, sein Todestag.
Man trifft sich dann morgens zum gemeinsamen öffentlichen Gebet.
Die Spitzenpolitiker kommen, um Gandhi ihren Respekt zu zollen. Außerdem
werden alle zu Besuch weilenden Staatsoberhäupter und andere
profilierte Gäste zum Rajghat geleitet.
Die zahlreichen Setzlinge und Bäume tragen Plaketten mit den Namen
berühmter Leute, die sie einst sozusagen als Zeugen ihres Hierseins
pflanzten. Dazu gehören unter anderm Elizabeth II .von England,
Gough Whitlam, Dwight D. Eisenhower und Ho Chi Minh . Man schätzt
die Zahl der täglichen Besucher auf 25,000, darunter einheimische
und viele ausländische Touristen.
Schuhe müssen vor dem Betreten ausgezogen werden.