Orissa (früher Kalinga) liegt an
der der Ostküste Indiens, von der Bucht von Bengalen. Der Bundesstaat
blickt auf ein stolzes kulturelles Erbe, das aus der Vermischung der drei
großen Traditionen von Hinduismus, Buddhismus und Jainismus entstanden
ist. Die Menschen in Orissa sind sehr friedliebend und einfach.
Eine bewegte Geschichte, eine reiche Tradition an Kunst und Handwerk sowie
die geographischgüstige Lage als Küstenstaat haben Orissa zum
beliebten Reiseziele des modernen Entdeckungsreisenden werden lassen.
Geographie von Orissa, Indien Osten
Der 155.000 Quadratkilometer umfassende Bundesstaat wird im Osten vom Golf
von Bengalen begrenzt und auf der Landseite umsäumen ihn die indischen
Staaten Westbengalen im Nordosten, Bihar im Norden, Madhya Pradesh im Westen
und Andhra Pradesh im Südwesten. Seine Topographie gliedert sich in
einen Küstenstreifen mit satt-grünem Hinterland aus Reisfeldern,
Palmyra- und Kokospalmen und in von Flußläufen massiv
segmentierte Bergländer der Ost-Ghats und des Dekkan-Plateaus.
Klima in Orissa, Indien Osten
Klimatisch zählt Orissa als Gebiet der so genannten tropischen Savanne.
Es gibt drei Hauptjahreszeiten: Sommer (von Mitte Februar bis Juni), die
Regenzeit des Monsun (von Juli bis Oktober) und Winter (von November bis
Mitte Februar). Während die durchschnittliche Sommertemperatur selten
35° C überschreitet, sinkt die Temperatur im Winter (besonders im
Januar) kaum unter 20°C. Freilich variiert das Klima regional, so dass
es in den höher gelegenen Gebieten im Sommer nicht so heiß und
schwül ist wie in der Küstenebenen, sondern etwas kühler und
trockener. Die Hauptreisezeit ist von Oktober bis Februar.
Land und Leute Orissa, Indien Osten
Die etwa 45 Millionen Einwohner sind stark konzentriert auf die
landwirtschaftlich intensiv kultivierten Niederungen und Flußtäler,
so daß die schwer zugänglichen Bergregionen sich bis heute als Rückzugsgebiet
ethnischer Minderheiten erhalten konnten und eines der bedeutendsten
Siedlungsgebiete der indischen tribalen Ureinwohner, der Adivasi (erste
Siedler) bilden.
Die verschiedenen Ethnien Orissas unterscheiden sich in ihrer Kultur, im
sozialen Zusammenleben, in Sprache, Ritualen und Festen sowie in ihrer
Kleidung, Ornamenten, Kunst und Handwerk. Die Frauen der Bonda und Gadaba
schmücken sich mit gewaltigen Metallringen am Hals und verschönern
sich mit vielen Ketten. Die Männer dagegen sind mit Pfeil und Bogen
bewaffnet.
Tourismus in Orissa, Indien
Osten
Klima in Orissa, Indien Osten
Orissa
spielt eine wichtige Rolle in der Kulturgeschichte Indiens. Voller
herrlicher Tempel und außerordentlich schöner Bauwerke sind hier
malerische Strände mit hohen Palmen und Casuarinabäumen, eine
Reihe von faszinierenden Wildschutzgebieten und eine Landschaft von
bezaubernder Schönheit zu finden. Der berühmte Sonnentempel von
Konarak, der Jagannath Tempel von Puri und Lingaraja von Bhubaneshwar sind
nur einige der architektonischen Wunder dieses Staates. Außer diesen
berühmten Tempeln gibt es unzählige Bauwerke und Schreine, die nur
darauf warten, entdeckt zu werden. Bhubaneswar, Konark und Puri bilden das
Goldene Dreieck Orissas.
Das Hinduistische Dreieck in
Orissa : Bhubaneswar, Puri und Konark
Bhubaneswar ist die Stadt der Tempel und vermittelt das typische
indische Chaos. Das Gebiet um Bhubaneswar entspricht dem
historischen Land Kalinga, das in einer blutige Schlacht vom Mauryakönig
Ashoka erobert wurde. Abgestoßen von dem grausamen Gemetzel entsagte
Ashoka der Gewalt, und trat zum Buddhismus über. Heute findet man
mehrere buddhistische Relikte in der Umgebung von Bhubaneswar. Jeder
Herrscher dieser bevorzugten Region hatte den Wunsch, zu Ehren der Götter
beeindruckende Gebäude zu errichten, und so wurde Bhubaneswar zur Stadt
der Tempel. Immer weiter in die Umgebung der Stadt hinaus setzten sie
imposante Monumente aus Stein. Heute existieren nur noch etwa 30
guterhaltene Tempelgruppen, von denen, der Lingaraja- Tempel, Rajarani, und
Mukteswara besonders sehenswert sind. Vor diesem vielschichtigen
historischen Hintergrund entstand die neue Landeshauptstadt, deren moderne
Architektur einen reizvollen Gegensatz zur Vergangenheit bildet.
Neu-Bhubaneswar ist eine ruhige, fortschrittliche Stadt, und verbindet
Tradition und Gegenwart auf angenehme Weise. Die Stadt ist auch Sitz eines
katholischen Erzbischofs.
Die Stadt Puri, an der
Bucht von Bengalen gelegen, verfügt nicht nur über einen breiten
Sandstrand, sondern ist bei den Hindus vor allem bedeutsam als eine der
heiligsten Städte Indiens, da sich in Puri der große
Jagannath-Tempel befindet, zu dem unzählige Menschen täglich
pilgern.
Konark ist eine Kleinstadt, etwa 35 km entfernt von Puri. Bekannt ist sie
durch den dortigen Sonnentempel, ein UNESCO-Weltkulturerbe.Der Sonnentempel
ist die absolute Krönung der Tempelarchitektur des alten Orissa.
Das Buddhistische Dreieck in
Orissa , Indien
Udayagiri, Lalitgiri und Ratnagiri (Die Höhlen
des Friedens) :
Der gemächliche Orissa verspricht eine
faszinierende Reise in die buddhistische Vergangenheit. Ratnagiri, einer der
wichtigsten Orte des Buddhismus in Orissa, liegt rund 100 Kilometer von der
Hauptstadt entfernt. Zusammen mit Lalitgiri und Udayagiri stellt es die
Eckpunkte des "Buddhistischen Dreiecks" von Orissa dar.
Ausgrabungen haben in Ratnagiri Relikte von zwei weitläufigen
Klosteranlagen und zahlreichen Stupas zutage gefördert, deren Ursprünge
bis ins 6. Jahrhundert zurückreichen. Von den Statuen und Buddhaköpfen
sind bereits viele gestohlen worden, die verbliebenen wurden inzwischen ins
Museum verbracht. Beeindruckend ist das Eingangstor zum weitflächigen
Klosterhof, aus dunklem Granit, reich dekoriert und perfekt erhalten.
Die historische Stätte
in Orissa. Indien
Dhauli :
In Dhauli
befinden sich auf einem Fels eingemeißelt sind die Edikte des Kaisers
Ashoka (3. Jh.v.Chr.). Sie berichten von seiner blutigen Eroberung des
Landes. Ashoka soll so erschüttert gewesen sein, dass er zur
Gewaltlosigkeit übertrat. Nach seiner Bekehrung regierte Ashoka im
Zeichen des Dharma (Gerechtigkeit). Ein monolithischer Elefant krönt
den Felsen. Am Dhaulagiri Hill steht die Visha Shanti Stupa, ein japanisches
Friedenmonument.
Cuttack :
eine der ältesten
Städte in Orissa. Cuttak war die Hauptstadt des Staates seit dem
Mittelalter bis zum Ende der britischen Herrschaft.
Die Künstlerdorf in
Orissa, Indien
Pipli :
Das Künstlerdorf Pipli,
bekannt für farbenfrohe Appliqué-Arbeiten mit floralen Motiven
und Tieren. Hier ist die Möglichkeit, die Handwerker bei der Arbeit zu
beobachten. Der Ursprung des Dorfes geht zurück auf die Könige von
Orissa, die für besondere Anlässe im Jagannath Tempel hier
Baldachine, Schirme und Fahnen in Auftrag gaben.
Raghurajpur :
Die Siedlung
Raghurajpur ist heute besser unter dem Namen Simlipal bekannt, aus
mancherlei Gründen. Das kleine, pittoreske Dörfchen liegt zwischen
Bhubaneswar und Puri, und ist das Dorf der Maler. Hier am Südufer des
Flusses Bhargavi, umgeben von Betelnußbäumen und Reisfeldern,
Palmenhainen, Mango-und Jackfruitgärten kann man den komplizierten
Prozess beobachten, der für die Herstellung der kunstvollen
Patchitra-Gemälde erforderlich ist.
Die Stammesgebiete in
Orissa, Indien
Seit Jahrhunderten schon leben die Dongaria-Kondh in den Niyamagiri Hills
von Orissa. Weitgehend zurückgezogen siedeln sie in den Wäldern,
sammeln Früchte, bauen auf kleinen Feldern Hirse an und verkaufen einen
Teil ihrer Sammelprodukte. Diese Wirtschaftsweise funktioniert auf einem
sehr bescheidenen Niveau. Die Fußmärsche zu den Märkten sind
lang, und weniger als fünf Prozent der Erwachsenen können lesen
und schreiben. Aber die Dongaria Kondh konnten bis heute selbstbestimmt in
kleinen Gemeinschaften leben. Die bekannte Ortschaften sind Baliguda und
Rayanada.
Die bekannte Strände
(Beaches) in Orissa, Indien
Chandraprabha Strand bei Konark :
Bereits jetzt zählt der Strand von Konark zu den schönsten und
unberührtesten Stränden der Ostküste.
Gopalpur- on-Sea, Orissa :
Der weiße
Sand von Gopalpur on Sea, das 16 km von Behrampur entfernt liegt, ist ein
Badeort mit einer alten Tradition Bäche und verschlafene,abgelegene
Lagunen, die mit dichtem Laub überwuchert sind, machen den Aufenthalt
hier auch für dienenigen angenehm, die zwar gerne an der Küste
sind, denen jedoch das Meer zu rauh und aufregend erscheint.
Chandipur :
Man kann in Chandipur
sehr lang den Strand entlang gehen und nach "Krabbenkunst"
Ausschau halten. Nach einer Weile erreicht man dann das quirlige Fischerdorf
Balaramgadi
Sonstige in Orissa, Indien
Der Chilka See :
Der kaum bekannte
Chilka Lake gilt mit einer Größe von 1.100 qkm und 52 Zuflüssen
als größter Brackwassersee Asiens. In und um den Chilka Lake
existiert ein erstaunlich diversifiziertes Ökosystem mit reicher Flora
(mehr als 710 Pflanzen) und Fauna. Mit 150 Vogelarten ist Chilka ein
Paradies für Ornithologen mit heimischen Vogelarten und Zugvögeln
aus Sibirien, Afghanistan, Iran und dem Himalaja. In der Winterzeit werden
bis zu 1 Mill. Tiere gezählt (Flamingo, Reiher, Purpurreiher, Storch,
Ibis, Löffler, Brahmini-Ente, Spießente). Die Landschaft ist
lieblich grün, im See verstreut liegen kleine Inseln. 225 Fischarten
sind im See beheimatet sowie auch der Irrawaddy Delphin.
Simlipal :
Der Nationalpark ist
einer von neun Tigerprojekten in Indien. Hier kann man Mynas, wunderschöne
Pfauen, brüllende Tiger und trompetende Husker und Herden
goldgesprenkelten Wildes sehen. Riesiger Sal-Wald; Tiger, Elefant, Leopard,
Sambar, Cheetal, Muntjac und Chevrotain.
Die Landesfeste in Orissa,
Indien Osten
The Konark Dance and Music Festival
(Februar)
Das Festival ist in der offenen Natya Mandir (Dancing Hall) des Tempels den
Räumlichkeiten. Während Festspielzeit, leuchtet die Konark
Sonnentempel in den Abend mit Licht, Musik und Tanz. Es ist ein perfektes
Fest, das in verschiedenen klassischen indischen Tanzformen gipfelt unter
einem Dach. Sie können auch einen Blick in Oriya Kultur und Tradition.
Das Festival wird von Orissa Tourismus und Odissi Research Center
organisiert und zieht viele Touristen an. Es ist daher ratsam, die Buchungen
im Voraus zu machen, um jeden Ärger zu vermeiden.
Ratha Yatra in Puri , Orissa (Juli)
Ratha Yatra ist ein hinduistisches Wagenfest, auf dessen Höhepunkt
die Gläubigen einen Prozessionswagen mit dem Bildnis des Gottes
Jagannath (Herr des Universums) an Seilen durch die Stadt ziehen. Jagannath
ist ein Aspekt von Krishna. Jedes Jahr gegen Ende Juni oder Anfang Juli, das
Datum variiert nach dem hinduistischen Mondkalender, ist der dortige
Jagannath-Tempel Ausgangspunkt für das in der ganzen Welt bekannte
Fest.
Jedes Jahr werden die Wagen nach uralten Plänen und Regeln auf dem
Tempelvorplatz neu gebaut. Zwei Monate sind 125 Tempelschreiner damit beschäftigt,
sie aus mehr als zweitausend Einzelteilen, für die über tausend
Baumstämme bearbeitet werden müssen, zusammenzusetzen. Danach
werden 20 Holzschnitzer benötigt, sie mit kunstvollem Zierwerk und
Skulpturen zu versehen. Wohlhabende Geschäftsleute spenden Jahr für
Jahr tausend Meter kostbaren Stoff, der die Wagen in ihr prächtiges
farbiges Gewand hüllt. An ihrer Stirnseite sind 50 Meter lange, mehr
als armdicke Zugseile befestigt. Tausende von Menschen empfinden es als großes
Glück, mit aller Kraft an den Seilen ziehen zu dürfen, um die
rollenden Tempel auf dem Weg fortzubewegen. Die ganze Stadt vibriert in
Erwartung des großen Ereignisses. Die Gebäude an der breiten
Hauptstraße von Puri sind mit bunten Fahnen, Blumengirlanden,
Lichtern und Rangoli-Ornamenten festlich dekoriert. Die Menschen in den
Fenstern und auf den Balkonen haben ihre besten Kleider angelegt. In den
Schaufenstern der Geschäfte sind Miniaturmodelle der Wagen und Götterbildnisse
ausgestellt. Schrille Tempelmusik erfüllt die Luft, aus allen
Richtungen ertönen heilige Mantras und Rufe religiöser Verzückung,
die Menschenmenge versinkt in religiösem Fieber.
Das Fest ist nicht nur ein religiöses Ereignis sondern auch ein
touristischer Höhepunkt. Unzählige Menschen strömen aus der
ganzen Welt herbei, um die göttliche Reise zu erleben.
Mythologische Hintergründe und
geistige Bedeutung
Diese göttliche Pilgerreise enthält
jedoch auch vielschichtige geistige Bedeutung. So vergleicht man sie
beispielsweise mit der sich ständig wiederholenden Reise des Lebens,
mit Samsara, den vielen Zyklen von Tod und Wiedergeburt. Das Bild des Wagens
taucht im Hinduismus als häufiges Symbol auf.