Thanjavur (früher Tanjore), die
etwa 310 km südlich von Chennai (Madras) am oberen Ende des
Cauvery-Deltas liegt, ist dicht besiedelt, reich an kunsthistorischen
Sehenswürdigkeiten und das Umland außerordentlich fruchtbar. Die
Inder benennen die Gegend um Thanjavur auch als die Reisschüssel
Südindiens. Thanjavur repräsentiert südindische Hochkultur
und gehört heute zum Weltkulturerbe.
Aus der Geschichte
Thanjore war die alte Hauptstadt der Chola- Könige. Deren Anfänge
gehen bis in die Frühzeit des Christentums zurück. Diese
gemeinsame Vergangenheit teilen Sie mit den Pallavas, Pandyas und Cheras,
mit denen sie sich den Südzipfel von Indien teilten. Streitereien
untereinander waren an der Tagesordnung, wobei immer mal die eine oder
andere Dynastie für einige Zeit die Vormachtstellung genoß. Den
Cholas winkte dieses Glück in der Zeit von 850 bis 1270 n. Chr. In der
Blütezeit ihres Reiches beherrschten sie den größten Teil
des indischen Subkontinentes.
Herausragende Persönllichkeiten der Chola-Könige waren Raja Raja
(985-1ß14 n. Chr.) und sein Sohn Rajendra I. (1012-1044 n. Chr.) Raja
war verantwortlich für die Entstehung des Brihadeswara-Tempel von
Thanjavur, heute die bedeutendste Sehenswürdigkeit dieser Stadt.
Rajendra dagegen kämpfte gegen die Araber um die Vorherrschaft bei den
Handelwegen über den Indischen Ozean.
Die meisten Chola-Könige waren den Künsten recht großzügige
zugetan. Unter ihrer Herrschaft erreichte die drawidische Kultur ihren Höhepunk.
Die Tempel, Forts und Paläste von Tanjore sind hervorragende Beispiele
dieser kulturellen Entwicklung. Die notwendigen finanziellen Mittel für
den Bau der vielen Denkmäler bekamen die Chola-Könige aus den Erträgen,
die sie durch den Reisanbau erziehlten. Die Gegend um Tanjore ist fruchtbar
und noch heute die Kornkammer Südindiens. Später erhöhten
sich die Einnahmen noch um die Beträge, die man aus der Kontrolle des
Handels zwischen China und Indien zog, eine Folge der Unterwerfung von
Srivijaya durch Rajendra I. Die Großzügigkeit der Chola-Könige
war aber längst nicht auf Tanjore begrenzt.
Heute gilt Thanjavur als eines der bedeutendsten politischen, literarischen
und religiösen Zentren Südindiens. Die Stadt ist vor allem für
ihren Beitrag zu Musik und Tanz bekannt, da sie viele klassischen Musiker
und Bharathanatyam Tänzer hervorgebracht hat. Darüber hinaus
stammt der Malstil, der als Tanjore Painting bekannt ist aus Thanjavur.
Lassen Sie sich hier beeindrucken von der Anlage des Brihadeshvara-Tempels.
Dieser symmetrische Tempel wurde im 11. Jh. erbaut und beeindruckt durch
seine fantastische Steinmetzkunst an den Gopurams, den Tempeltürmen,
und den 5 Meter hohen Nandi-Bullen aus Granit.
Weitere Sehenswürdigkeiten sind der weitestgehend im 16. Jahrhundert
entstandene Palast der Nayaks von Tanjavur sowie die
Saraswati-Mahal-Bibliothek (um 1700) mit einer umfangreichen Sammlung alter
Handschriften.
Auch in der Umgebung gibt es unendlich viele Tempel, alle von Tanjore aus
leicht erreichbar. Für alle diese sehenswerten Bauten sollten Sie
einige Tage Aufenthalt in Thanjavur einplanen;es lohnt sich...........
Klima in Thanjavur
In Thanjavur herrscht tropisches Klima. Die Niederschlagsmenge beträgt
111.37 mm. Thanjavur liegt 59 Meter über NN. Die Stadt erstreckt sich über
29,24 Quadratkilometer.
Feste in Thanjavur
Im September, knapp vor dem Monsun, feiert die ganze Stadt den Geburtstag
des Tempelbauers Rajaraja in einem ausgelassenen Fest.